Jahresthema der Fachgruppe Familienbildung

In zahlreichen Netzwerktreffen sowie in thematischen Elternveranstaltungen kam kontinuierlich die Diskussion auf, wie man mit dem Thema "Grenzen setzen" in der Erziehung umgehen soll.

• Sind Strafen sinnvoll?
• Wie viel Macht habe ich als Elternteil?
• Sollte ich immer konsequent bleiben?
• Welche Folgen hat eine Erziehung ohne Regeln?

Die Fachgruppe Familienbildung des Kinderschutzbundes hat sich im Jahr 2023 regelmäßig diesen Fragen gestellt. Mitarbeiterinnen der einzelnen Einrichtungen haben recherchiert, Fachtage durchgeführt und Anregungen durch die Expertise einer externen Fachkraft gewonnen.

Eine gemeinsame und schöne Lösung entwickelte sich allmählich:

Da Regeln, Strafen und Grenzen oft negativ behaftet sind und oft mit Macht assoziiert werden, fällt es vielen schwer, diese Begriffe im Rahmen ihrer Familie anzuwenden. Anderen fällt auf, wie oft es zu Konflikten kommt, wenn Familienregeln nicht durchgesetzt werden.

Wir haben in der Fachgruppe festgestellt, dass allein die Begriffswahl bereits einen ersten Druck nehmen und Fragezeichen auflösen kann. Spricht man zum Beispiel von Haltung, Werten, Vorstellungen und Bedürfnissen, wird schnell klar, wie wichtig es ist (besonders in Familien), darüber zu sprechen. Alle Bedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder sind wichtig. Die der Kinder - aber auch die der Eltern. Dabei ist es für Kinder besonders wichtig, dass Mütter und Väter eine Position haben und (ähnlich wie ein Leuchtturm) Orientierung geben.

Um sich selbst, die eigene Position, Haltung und Werte zu kennen, braucht es manchmal Zeit, damit diese Themen bewusst verinnerlicht werden können. Dazu bieten die Fachkräfte der Familienbildung regelmäßig Veranstaltungen für Mütter und Väter an.

Die eigene Haltung zu kennen und anderen respektvoll zu zeigen, kann im (Familien)Leben ein wahres Geschenk sein.

Somit sind die eigenen Werte wie ein Schatz, den es zu finden gilt.