Beitrag zum Jahresmotto 2024 "nachHALTig"
Ziel 12: Nachhaltiger Konsum & Produktion
Die Ressourcen der Erde sind knapp und so fällt der deutsche Erdüberlastungstag im Jahr 2024 auf den 2. Mai. Doch was heißt das eigentlich?
Unter der Prämisse, dass alle Menschen auf der Welt ein Leben und Wirtschaften wie die Bevölkerung Deutschlands führen würden, wäre das Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen bereits an diesem Tag (2.Mai 2024) für das gesamte Jahr aufgebraucht. Die Übernutzung ist in Deutschland so groß, dass bei einer globalen Anwendung der hiesigen Methoden und Ziele drei Erden erforderlich wären, um den Bedarf an Ressourcen und Emissionsausstoß für alle Menschen zu decken. Umso wichtiger ist es, nachhaltig zu konsumieren und zu produzieren. Dies ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele, die sich weltweit an Regierungen, aber auch an die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft richten.
Die deutsche Bundesregierung nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Viele natürliche Ressourcen stehen uns nur begrenzt zur Verfügung. Um weiterhin gut leben zu können und dies auch künftigen Generationen zu ermöglichen, müssen wir unser Konsumverhalten und unsere Produktionsverfahren ändern. Ein Baustein dazu sind Regeln für den Umgang mit begrenzten Ressourcen, für den Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Daneben gilt es, den eigenen Lebensstil, also das private Konsumverhalten nachhaltig zu gestalten und so die globalen Auswirkungen unseres Verhaltens besser in den Blick zu nehmen.“
Auch in Deutschland muss ein Umdenken in Konsum und Produktion stattfinden. Doch was genau verstehen wir in Zukunft unter nachhaltiger Produktion und nachhaltigem Konsum?
Nachhaltig produzieren
Von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung bis hin zur Abfallentsorgung muss nachhaltig gedacht werden und die Unternehmen müssen dazu angehalten werden, ihre sozialen und ökologischen Risiken zu minimieren. So plant die aktuelle Bundesregierung für die kommenden Jahre:
- Schonender Abbau von Ressourcen und Abkopplung des Ressourceneinsatzes vom Wirtschaftswachstum, um die deutsche Wirtschaft innovativ und wettbewerbsfähig zu machen.
- Abkehr von fossilen Brennstoffen & Festhalten an Umweltstandards (Umweltzonen, etc.).
- Offensive zur Steigerung der Energieeffizienz: Systemwechsel mit Förderprogrammen für Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen.
- Investitionen in die Forschung mit der FONA Strategie: Die FONA-Strategie ist bis 2025 der Rahmen für Forschung zu wichtigen Zukunftsthemen wie Wasserstoff, weniger CO2 in der Industrie, Recycling, Bioökonomie, Klimaschutz, Stadtentwicklung und nachhaltige Nutzung der Meere.
Nachhaltig konsumieren
Verbraucher*innen sollen die Möglichkeit haben, nachhaltige Konsumgüter zu erwerben und Behörden sollen Unternehmen bei der Beschaffung nachhaltiger Produkte bevorzugen. So plant die aktuelle Bundesregierung für die kommenden Jahre:
- Verbraucherinnen und Verbrauchern einen nachhaltigen Konsum ermöglichen.
- Von der Nische zum Mainstram - Nachhaltigen Konsum befördern.
- Gewährleistung der Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an nachhaltigem Konsum.
- Reduzierung der Nahrungsmittelverschwendung.
- Richtige Mülltrennung und Vermeidung von Restmüll/Hausmüll.
Unser Beitrag als Kinderschutzbund
Nicht nur als privater Konsument, sondern auch als Verband ist es derzeit eine Herausforderung, nachhaltig zu konsumieren oder zu produzieren. Nachhaltiger Konsum ist derzeit noch nicht allen Bevölkerungsgruppen zugänglich. Als gemeinnütziger Verein versuchen wir im Sinne unserer Vorbildwirkung & unseres Bildungsauftrages so nachhaltig wie möglich zu produzieren sowie zu konsumieren. Dies ist immer in Abhängigkeit unserer finanziellen Möglichkeiten zu sehen, da wir als Verein auf Spenden und Sponsoren angewiesen sind und somit nicht immer frei entscheiden können, welche Produkte zum Einsatz kommen. Im Sinne der Nachhaltigkeit kaufen wir möglichst regional ein kaufen gebrauchtes Mobiliar, recyceln Altpapier bzw. verwenden es weiter in der Kinder- und Jugendarbeit wiederverwenden oder ganz klassisch: Leihen statt kaufen. Auch bei der Herstellung von Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit wird auf Recyclingpapier geachtet und eine CO2-Kompensationsgebühr an die Druckerei gezahlt, die wiederum die Aufforstung im Thüringer Wald unterstützt. Auch hier wird geprüft, inwieweit Plakate oder Flyer noch notwendig sind oder ob digitale Werbung ausreicht. Im Alltag unserer Mitarbeiter*innen bedeutet nachhaltiges Produzieren & Konsumieren aber noch viel mehr: Mülltrennung, sparsamer Umgang mit Wasser/Strom/Papier und Verzicht auf fossile Brennstoffe: So erledigen über 80 Prozent unserer Mitarbeiter*innen ihre Dienstwege mit dem Fahrrad.
Der Kinderschutzbund Leipzig ist bestrebt, sich auch weiterhin weiterzuentwickeln und neue Möglichkeiten zu suchen, noch nachhaltiger zu arbeiten. Im Rahmen unserer Arbeit setzen wir auf nachhaltige Bildung und sind stets im Austausch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen -gewillt unsere Welt zu einem lebenswerteren Ort zu machen.
Quellen:
https://www.germanwatch.org/de/overshoot
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/produzieren-konsumieren-181666
https://www.fona.de/de/positive-zwischenbilanz-zur-bmbf-strategie-forschung-fuer-nachhaltigkeit
https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/energieeffizienz.html